Ein breites Themenspektrum erwartete die Teilnehmer des siebten Kurses des Biberacher Modells Holzbau Projektmanagement bei ihrer Abschlußexkursion am 20.03.2018.
Erste Station war die Firma Schwörer Haus in Hohenstein, Ausbildungsbetrieb eines Teilnehmers. Die Führung erfolgte durch Bauzeichnerauszubildende. Bei der Führung konnte der Weg des Holzes vom riesigen Rundholzplatz über den Einschnitt in der Säge verfolgt werden. Das Holz ging dann nach der Sortierung und Trocknung weiter in die Weiterverarbeitung zu Konstruktionsvollholz, das für den eigenen Verbrauch und den Handel produziert wird.
Bei der Firma Schwörer wird das gesamte Restholz in einem eigenen Kraftwerk thermisch verwertet und Strom für die Produktion und Wärme für die Holztrocknung und Beheizung der Gebäude produziert.
Nach einem kurzen Blick in die Leitwarte des Kraftwerks ging es dann in die Hausproduktion. Auf speziell für Führungen gebauten Stegen ging es durch die Wandfertigung und hier konnte die Entstehung der Wände bis zur Verladung mitverfolgt werden.
Die nächste Station führte die Gruppe zur Baustelle von Obermeister Gerd Renz nach Pfullingen. Hier wird eine historische Mühle zu Wohnungen umgebaut. Herr Renz zeigte anhand von einigen Bildern, welche umfangreichen Voruntersuchungen und Bauaufnahmen notwendig waren und wie das Gebäude vor Sanierungsbeginn und während der Sanierung ausgesehen hat.
Bei der Führung durch die Baustelle konnten die unterschiedlichen Bauzustände betrachtet werden. In den oberen Geschossen war schon die mit Lehm verputzte Wandheizung in Betrieb. Im anderen Stockwerk wurde gerade mit Lehm verputzt. Während der Führung wurde auch deutlich, welche umfangreichen Abstimmungen mit dem Denkmalamt notwendig sind.
Die Teilnehmer waren beindruckt welchen tollen Charakter so ein renoviertes historisches Gebäude hat. Ihnen wurde aber auch bewusst, dass für so eine Sanierung viele Ressourcen und auch Herzblut sowie Überzeugung notwendig sind, was sich auch in der Führung von Herrn Renz gezeigt hat.
Ein sechsgeschossiges Brettsperrholzgebäude war die letzte Station der Exkursion. Im Alten Güterbahnhof in Tübingen begrüßten uns Herr Tillmann und Herr Berthoud von der Planungsgemeinschaft und stellten ihr Projekt mit 19 Wohnungen und 16 Eigentümern vor.
Das Gebäude mit einer Länge von 30 Metern und einer Tiefe von 14 Metern steht in einer Reihe mit anderen betonierten Gebäuden.
Aufgrund der verschiedenen Eigentümer gleicht kein Wohnungsgrundriss bzw. Größe der anderen was für die Planer eine große Herausforderung war, dieses Gebäude zu planen und auch abzuwickeln. Alle tragenden Elemente im Gebäude bestehen aus Brettsperrholz und die Außenwände sind nichttragende Wände in Holzrahmenbauweise. Da das Haus noch im Rohbau war, waren die Verbindungselemente der einzelnen Geschosse sehr gut sichtbar. Die Planer erklärten auch einiges zum Bauablauf und zur Baustellenlogistik, da hier doch viele hundert Kubikmeter Brettsperrholz angeliefert wurden.
Die Teilnehmer waren sich bei der Rückfahrt einig hier einige interessante Projekte gesehen zu haben, die sie für Ihren weiteren Lebensweg nutzen können.