Zum ersten Mal hat das Zimmerer Ausbildungszentrum am vergangenen Freitag einen eigenen Maibaum aufgestellt.
Bereits Anfang vergangener Woche wurde der Baum zusammen mit den Auszubildenden und Ausbildungsmeister Robert Schmid aus dem Wald geholt und im Laufe der Woche für den Stelltag vorbereitet.
Am Freitag war es dann soweit: Markus Weitzmann, Leiter des Bildungszentrums Holzbau, begrüßte pünktlich um 15:30 Uhr das Aufstellteam um Ausbildungsmeister Robert Schmid, alle anwesenden Lehrlinge, Ausbildungsmeister, sowie zahlreiche Gäste, die gespannt das Aufstellen des Maibaumes erwarteten und bedankte sich bei den Ausbildungsmeister und Auszubildenden für die tatkräftige Unterstützung und Umsetzung.
In seiner kurzweiligen Rede verwies Weitzmann zuerst auf die Geschichte des Brauchtums: So blickt die Maibaumaufstellung nicht nur in vielen Regionen Deutschlands auf eine lange Tradition zurück. Schon die frühen Wikinger stellten in der Mainacht einen „Thorsbaum“ auf. Dabei handelte sich um einen hölzernen Pfahl, der mit bunten Blumen dekoriert war. Der Thorsbaum war ein Symbol für Stärke und Wachstum.
In Deutschland liegt der Ursprung des Brauches vermutlich bei den alten Germanen und deren Verehrung diverser Waldgottheiten, denn der Baum symbolisierte Fruchtbarkeit. Wie mit vielen heidnischen Bräuchen vermischte sich auch beim Maibaum im Laufe der Jahrhunderte heidnisches mit christlichem Brauchtum.
In Baden-Württemberg, Bayern und Österreich wird der Maibaum alljährlich feierlich auf dem Dorfplatz aufgestellt, in der Regel unter Zuhilfenahme entsprechender Maschinen oder eines Autokrans.
Für das Zimmererhandwerk ist es allerdings Tradition, den Baum per Muskelkraft aufzurichten. Der Baum ist nach wie vor Sinnbild für Kraft und Stärke.
Nachdem Ausbildungsmeister Robert Schmid mit den Auszubildenden mit Hilfe sogenannter „Schwalben“ den Baum aufgerichtet hatte, gab es von den zahlreichen Zuschauern begeisterten Applaus.
Im Anschluss stellten sich Zimmerleute und Besucher zum großen Zimmererklatsch in Begleitung des Zunftliedes “Früh Morgens um halb Sechs“ auf.
Gekrönt wurde der Maibaum von Markus Weitzmann, Bernd Otto und Robert Schmid noch traditionell mit Säge, Hammer und Breitbeil, die am Baum befestigt wurden.
Bei einem gemütlichen Zusammensein ließ man den gelungen Tag dann entspannt ausklingen.
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