Das Zimmererhandwerk lebt und die Ausbildung ist beliebt – das beweisen jährlich rund 1.300 Auszubildende, die nach Biberach zur überbetrieblichen Ausbildung kommen.
In Biberach ist die größte überbetriebliche Ausbildungsstätte für das Zimmererhandwerk (2. + 3. Ausbildungsjahr). Sie gilt außerdem regelmäßig als die »Schmiede« für Berufsweltmeister.
Mit über 300 Gästen fand bei uns am 14.09.2023 die jährliche Lossprechungsfeier der Zimmererinnungen Biberach und Ravensburg statt.
Die Lossprechungsfeier findet nach den Gesellenprüfungen statt und verabschiedet die jungen Talente offiziell in das Berufsleben.
Ablauf der Ausbildung
Das erste Ausbildungsjahr sind die Schüler*innen auf der Vollzeitschule mit Betriebspraktikum (in Biberach ist dies die Karl-Arnold-Schule).
Nach dem ersten Jahr gehen die jungen Menschen dann neben der Berufsschule in den Betrieb zur betrieblichen Ausbildung und zusätzlich zur überbetrieblichen Ausbildung in das Bildungszentrum Holzbau nach Biberach.
Nach der Zwischenprüfung erfolgt nach 3 Jahren dann die Gesellenprüfung in Theorie und Praxis.
Die Holzbaubranche wächst stetig
“Was mich am meisten heute Abend freut: wir haben 200 Junggesellen*innen heute Abend hier, die sich für eine Ausbildung im Zimmererhandwerk entschieden haben und das Beste: die Eltern stehen vollends dahinter.
Das freut mich sehr.”, begrüßte Markus Weitzmann, Gesamtleiter des Bildungszentrums Holzbau, alle Gäste im Zimmererausbildungszentrum.
Die Ausbildungszahlen im Holzbau zeigen sich stabil und sind teilweise sogar leicht steigend. Besonders erfreulich ist es auch, dass sich immer mehr Frauen trauen, eine Ausbildung im (Zimmerer-) Handwerk zu absolvieren.
Betreffend der Klimakrise betonte Weitzmann: „Holz als nachwachsender und regional verfügbarer Rohstoff ist für das Zimmererhandwerk absolut zentral. Für die Bewältigung der anstehenden Bauaufgaben spielt Holz sicherlich eine fundamentale Rolle, wenngleich die Zimmerer*innen sich nicht vor einem Materialmix scheuen. Gemeinsam und Hand in Hand mit anderen Gewerken können wir unsere Zukunft aktiv gestalten.
Denn die Herausforderungen und Anforderungen an den Holzbau werden nicht weniger werden.“
Gut ausgebildete Fachkräfte im Holzbau sind essenziell
Renate Granacher-Buroh, Oberstudiendirektorin und Schulleiterin der Karl-Arnold-Schule, begrüßte ihre ehemaligen Schüler*innen und gratulierte ihnen ebenfalls zu den bestandenen Prüfungen.
“Die Schule vermittelt die Kompetenzen mit dem Willen gute Fachkräfte auszubilden und das haben wir, denke ich, sehr gut hinbekommen”, gratulierte Frau Granacher-Buroh den Gesellen*innen.
196 Prüflinge erhalten ihre Gesellenprüfungszeugnisse und Ehrungen
Im Mittelpunkt der Feier stand die Überreichung der Zeugnisse durch den Prüfungsvorsitzenden Anton Munding und die Obermeister Max Steigitzer (Biberach) und Richard Heisele (Ravensburg) mit herausragenden Ergebnissen und mehreren Belobigungen und Preisen.
Besonders erfreulich: von 196 Prüflingen haben 12 Damen die Prüfung erfolgreich absolviert. Frauen im Holzbau sind ein Gewinn für die Branche insgesamt. Die Holzbaubranche wächst stetig und für die zukünftigen Herausforderungen sind gut ausgebildete Fachkräfte erforderlich.
Ein Auto für den besten Absolvent der Zimmererinnung Biberach
Max Steigitzer, Obermeister der Zimmererinnung Biberach, beglückwünschte vor der großen Feier besonders die drei besten Absolventen seiner Innung.
Jan Fischbach (Scheffold Holzbau Gmbh, Laupheim), Tim Augsburg (Zimmerei & Glasbau Sälzle, Biberach) und Lisa Madlener (Jako Baudenkmalpflege, Rot a.d. Rot) haben hervorragende Leistungen erbracht.
Als Prüfungsbester darf Jan Fischbach nun ein Jahr lang einen VW-Up fahren. Die Zimmererinnung Biberach übernimmt hierbei sämtliche Kosten des Fahrzeuges, ausgenommen der Benzinkosten, und honoriert so den Fleiß und das Engagement während der Ausbildung.
Tim Augsburg darf sich für seine hervorragende Leistung über 250€ als Belohnung freuen und Lisa Madlener erhielt 125€.
Die gesamte Branche erfährt einen Wandel
Bernhard Otto, seit vielen Jahren Ausbildungsleiter im Bildungszentrum Holzbau, verabschiedete seine ehemaligen Auszubildenden mit einem Geleitwort.
“Die gesamte Branche erfährt einen Wandel, den es zu nutzen und auszubauen gilt. Ich wünsche euch hierfür viel Willensmut, Neugierde und Leidenschaft”.
Der gesamte Abend wurde von der Zimmerer-Kapelle Biberach musikalisch begleitet und endete mit dem traditionellen Musikstück “Aufgeschaut”.
Die fast 200 neuen Gesellen*innen zeigten den Gästen und Familien hierzu den traditionellen Zimmerer-Klatsch.
Ein ganz besonderer Dank gilt dem Service-Team des Bildungszentrum Holzbaus. Mit einem großen Buffet und dem allseits beliebten “Leberkäse-Burger” wurden alle 300 Gäste rundum verpflegt und konnten so den Abend gemeinsam ausklingen lassen.