Am 16. Mai 2012 fand im Zimmerer Ausbildungs Zentrum und Kompetenz Zentrum Holzbau & Ausbau Biberach die feierliche Verabschiedung der Fortbildungskurse 2012 statt.
Gesamtleiter Thomas Rothfuß begrüßte die Teilnehmer, Gäste und Referenten und betonte besonders das große Engagement und die hervorragende Kooperation mit den Referenten aus Wirtschaft, Behörden, Hochschulen, Berufsschule und der Biberacher Berufsbildungseinrichtung. Ebenso würdigte er die hohe Lernbereitschaft und das kameradschaftliche Klima in den Fortbildungskursen. Der Vorsitzende des Berufsförderungsvereins, Obermeister Karlheinz Schmid, ermunterte die Absolventen dazu, sich Ihres Wertes bewusst zu sein und dass es ebenso wichtig ist, sich gut zu ‘verkaufen’ und die Stärken ihres Berufsstandes hervorzuheben.
Unter dem Motto ‘Karrieren auf dem Holzweg’ zeigte der Hauptgeschäftsführer des Landesverbandes HOLZBAU Baden-Württemberg, Joachim Hörrmann, in eindrucksvoller Weise die Stationen und den Werdegang des Rohstoffes Holz auf. Stand früher der Begriff Holz eher als Synonym für Minderwertiges (die billigste Variante des Reisens war die ‘Holzklasse’), so wird Holz heute zunehmend als nachwachsender, wohltuender und gesunder Rohstoff geadelt. Daher ist der Markt für Holzbauleistungen momentan regelrecht paradiesisch. Die Klimaziele der Politik, der Zwang zur Energieeinsparung und das moralische Postulat der Nachhaltigkeit schaffen dem Bauen mit Holz einen zukunftsträchtigen Rahmen.
Joachim Hörrmann nannte als die unternehmerischen Erfolgsfaktoren einmal die Fachkompetenz, etwas Werthaltiges zu schaffen und dann die Fähigkeit, das Erschaffene zu verkaufen. Als dritter Faktor muss noch die Preisfindung dazukommen. Und hier macht letzten Endes immer der Vorsprung gegenüber den Mitbewerbern den Unterschied und so ermunterte Herr Hörrmann die Absolventen der unterschiedlichen Kurse, stets einzigartig zu sein: Einzigartig innovativ, einzigartig schnell, einzigartig freundlich, einzigartig überraschend und vor allem aber einzigartig konsequent gegenüber Lieferanten, Architekten oder Privatkunden.
Denselben Tonus schlug der Vorsitzendes des Restauratorenverbandes Jürgen Lauffer an mit seiner Aussage: “Eine Investition in Wissen bringt die meisten Zinsen.” Er beschrieb das Handwerk des Restaurators als den traditionellsten Verband innerhalb des Zimmererhandwerks und betonte den großen Vorteil, Mitglied im Restauratorenverband zu sein. So liegt die finanzielle Investition für den Mitgliedsbeitrag lediglich bei 92 Cent pro Tag, um die Vorteile und das gesamte Knowhow des Verbandes nutzen zu können und sich eine solide Marktposition zu erarbeiten.
Im Mittelpunkt dieser Feier stand natürlich die Überreichung der Zeugnisse und Urkunden an alle Absolventen der verschiedenen Kurse. Alle 67 Teilnehmern in den Kursen Zimmerer für Restaurierungsarbeiten, Vorarbeiter, Geprüfter Polier und Restaurator im Zimmererhandwerk haben die Prüfungen bestanden, zum Teil mit herausragenden Ergebnissen.
Die diesjährigen Preisträger bei den Zimmerern für Restaurierungsarbeiten waren Alexander Herter (Zimmerei Frodermann, Stuttgart), Marius Nanz (Holzbau Bechstein, Stuttgart) und Marc Ruhnke (Holzbau Ruhnke, Heilbronn).
Bei den Vorarbeitern im Zimmererhandwerk waren dies Sebastian Mayer (Holzbau Koch, Ainring), Hans Naujoks (Holzbau Brunner, Regen) und Christian Ganslmeier (Holzbau Schiller, Soyen).
Die besten Leistungen im Polierkurs wurde von Ewald Götzfried (Holzbau Holzheu, Kirchheim), Daniel Fileki (Holzbau Äckerle, Lauda-Königshofen) und Andreas Weber (Zimmerei Herrmann, Leutkirch) abgeliefert.
Die Kursbesten der Restauratoren waren Thomas Deufel (Holzbau Schlude, Meßstetten), Wilhelm Huß (Zimmerei Huß, Kottgeisering) und Tobias Stokmaier (Zimmerei Bayer, Sonderbuch).
Den Teilnehmern aus dem Polier- und dem Vorarbeiterkurs konnten erstmals Urkunden von Holzbau Deutschland ausgehändigt werden, in denen ihnen bestätigt wurde, dass sie gemäß der Aufstiegs-qualifizierung von Holzbau Deutschland in einer anerkannten Bildungseinrichtung sich weitergebildet haben. Das Biberacher Bildungszentrum ist das erste in Deutschland, das nach den Richtlinien von Holzbau Deutschland bereits Vorarbeiter (40), Poliere (40) und Zimmermeister (22) ausgebildet hat.
Umrahmt wurde die Feier gewohnt gekonnt durch die musikalische Begleitung von Frau Bauer und Herrn Böhm von der Jugendmusikschule Biberach. Nach den verschiedenen Grußworten der Kursteilnehmer bedankte sich Thomas Rothfuß nochmals bei allen Referenten, dem CJD und dem Servicepersonal, sowie allen Mitarbeitern für die geleistete Arbeit in den vergangenen Monaten und beendete die Feier mit der Feststellung: “Der einzige Nachteil der Intelligenz besteht darin, dass man gezwungen ist, lebenslang dazu zu lernen”.