Parallel zur Zimmerer–Europameisterschaft in Grenoble fand am 5. April 2014 das 1. Europäische Expertengespräch Berufsbildung Holzbau in Europa statt.
Bildungsexperten aus neun europäischen Ländern präsentierten die Bildungssysteme ihrer Länder und diskutierten intensiv über die Aus-, Fort- und Weiterbildung im Holzbau, über eine zukünftige Zusammenarbeit sowie über den Holzbaumarkt im jeweiligen Land. Eine perfekte, professionelle Simultanübersetzung und Präsentationstechnik schlossen Verständigungsprobleme bereits im Vorfeld aus.
Während im deutschsprachigen Raum, in Luxembourg und in Ungarn das duale Berufsbildungssystem gefahren wird, findet in Dänemark, Schweden, Frankreich und England die Ausbildung der Zimmerer vor allem an Staatlichen Bildungseinrichtungen statt.
Aber auch in diesen Ländern gibt es durchaus duale Ansätze und die Einbindung der Betriebe in die Ausbildung
Sehr interessant sind auch die vielschichtigen Abschlüsse und Aufstiegsmöglichkeiten in den verschiedenen Ländern sowie die Verflechtungen mit der Hochschulausbildung. In Frankreich gibt es zum Beispiel ein sehr breit gefächertes horizontales und vertikales Angebot für weitere Bildungsabschlüsse, auch in Kombination mit verwandten Gewerken, wie dem Schreiner, Spengler oder Dachdecker.
Die Bildungsexperten gründeten zum Abschluss der Veranstaltung spontan ein Europäisches Bildungsnetzwerk Holzbau und werden sich bereits im Herbst 2014 wieder treffen.
Präsident Ullrich Huth (D), Kommissionspräsident Hans Rupli (CH) sowie Generalsekretär Johannes Niedermeyer (D) von der Europäischen Vereinigung des Holzbaus nahmen aktiv am Expertengespräch teil und waren von der Veranstaltung begeistert.
Organisiert wurde das Expertengespräch in Grenoble vom Vorsitzenden der Kommission Bildung der EVH, Thomas Rothfuß (D). Rothfuß sprach von einem ersten, wichtigen Schritt in Richtung einer länderübergreifenden Zusammenarbeit im Bildungsbereich Holzbau in Europa und wörtlich „Bei diesem ersten Schritt darf es aber nicht bleiben, wir als EVH müssen nun die Ergebnisse zusammenfassen und bereits für die Jahre 2014 und 2015 weitere Veranstaltungen planen und durchführen, damit wir unseren gesetzten strategischen Zielen gerecht werden.“
Kommissionspräsident Hans Rupli dankte allen Experten für ihre Beiträge und ihr Engagement, Thomas Rothfuß für die Organisation der Veranstaltung und begleitete die Experten auf dem Rundgang zur Endphase der Zimmerer-Europameisterschaft.