Sieben Handwerkskammern schickten ihre Kammersieger nach Biberach, um sich hier am Dienstag, 09. Oktober beim Landeswettbewerb zu messen. Der Sieger vertritt danach vom 11.-13. November Baden-Württemberg beim Bundeswettbewerb, der "Deutschen Meisterschaft der Zimmerer" in Erfurt.
Eingeladen durch die Handwerkskammer Ulm, reisten einige Teilnehmer schon am Vorabend an, sodass sie nicht noch eine lange Anfahrt vor dem achtstündigen Wettbewerb hatten.
Nach dem Einrichten der Arbeitsplätze und Besprechung des Organisatorischen begann der Wettbewerb pünktlich um 7:30 Uhr. Die Teilnehmer studierten als erstes die Aufgabe sehr genau und überlegten welche fehlende Maße sie evtl. errechnen können und wie die gesamte Aufgabe auf die 1,20 x 2,00 m große Aufrissplatte zu platzieren ist. Zur Aufgabe können zurzeit leider noch keine genauen Angaben gemacht werden, da noch nicht alle Bundesländer die Landeswettbewerbe durchgeführt haben. Anhand der Aufrissplatte kann die Prüfungskommission (J. Ströhle, J. Lutz u. F. Braun) nach ca. 3,5 Stunden die verschiedensten Vorgehensweisen erkennen und im Nachgang bewerten.
Nach dem Aufriss begannen die Teilnehmer ihre Hölzer anzureißen. Sehr fein angerissen und sauber gekennzeichnet, sodass erkenntlich ist was an dem Holz später ausgearbeitet werden muss. Während dem Auf- und Anriss zeigte sich zum Teil schon wer die Nase eventuell vorne haben könnte. Aber wirklich sieht man erst beim Zusammenbau des Modells, ob alles richtiggemacht wurde.
Nach ca. 5,5 Stunden hörte man die ersten Sägestöße, während andere noch beim Anreißen waren. Während die Teilnehmer mit dem Ausarbeiten starteten, begann die Prüfungskommission mit der Bewertung der Aufrisse. Bewertet wurden unter anderem verschiedene Maße, die Aufrissanordnung und die Übersichtlichkeit. Im Anschluss an das Ausarbeiten der Hölzer wurden auch diese bewertet, erst danach durften die Teilnehmer ihr Modell zusammenbauen und hoffen, dass alles passt. Das ist auch die nervenaufreibendste Zeit, denn die Zuschauer, anwesende Auszubildende und sogar das RegioTV Schwaben, schauten genau zu. Sollte etwas nicht passen oder falsch gemacht worden sein, so musste dies bei der Prüfungskommission gemeldet werden, denn ein Nacharbeiten der Hölzer war zwar erlaubt aber nur mit dem Hinweis, dass dies im Anschluss bei der Bewertung abgezogen wird.
Nach offiziellem Ende der Prüfungszeit (16.20 Uhr) begannen die Prüfer die Modelle zu bewerten. Bewertungskriterien waren die Fugenpassung und Maßgenauigkeit. Gegen 18 Uhr stand dann das Ergebnis fest. Bei der Siegerehrung wurde allen Teilnehmern ein großes Lob für ihre Leistung ausgesprochen: "Sie sind die sieben besten Junggesellen von Baden-Württemberg 2018 von ca. 800 Auszubildenden, die vor kurzem ihre Gesellenprüfung gemacht haben", so Herr Pietschmann von der HK Ulm. Er überreichte allen Teilnehmern eine Teilnahmebescheinigung und übergab an die Prüfungskommission. Folgende erste drei Plätze konnten vergeben werden:
1. Platz: Philipp Kaiser, Rot, HK Ulm, Ausbildungsbetrieb: Zimmerei Kaiser GmbH, Rot (zweiter v. re.)
2. Platz: Immanuel Schrempf, Bad Teinach-Zavelstein, HK Karlsruhe, Ausbildungsbetrieb: Zimmerei Straßer, Bad Teinach-Zavelstein (Mitte)
3. Platz: Tristan Junker, Lahr, HK Freiburg, Ausbildungsbetrieb: Kindle Holzbau GmbH, Lahr (zweiter v. li.)
Den Siegern konnten tolle Sachpreise überreicht werden, die durch die Firma Layer gesponsert wurden. Philipp Kaiser musste sich dann im Anschluss gleich seinem ersten Interview stellen, denn die Mitarbeiter des RegioTV waren immer noch zugegen. Und wer weiß, ob dies sein letztes sein wird. Vielleicht sehen wir ihn bei der Deutschen Meisterschaft auch auf dem Siegerpodest. Wir wünschen ihm hierfür alles Gute und viel Glück.