Als erstes beschäftigten sich die Teilnehmer mit den Möglichkeiten der Holzbau-Software im Bereich der Dachausmittlung. Anhand eines Bestandsgebäudes, einem Winkelbau, wurden die einzelnen Dachflächen bearbeitet. Die Aufgaben bestanden aus dem Abändern von Walmflächen, Verlängerungen von Dachvorsprüngen, Abrunden von Traufecken oder Dachloggien und Türme. Anhand dieser Dachstühle wurden jeweils Flächen- und Lagenaufmaße automatisch erstellt, sodass diese einfach und schnell für die Angebotskalkulation verwendet werden können.
Im nächsten Schritt wurde die Thematik Import und Export von verschiedenen Datenformaten (z.B. dxf, dwg oder ifc) anhand eines Eingabeplanes eines Einfamilienhauses erläutert. Diese digitalen Zeichnungen ermöglichen einen schnelleren und vor allem fehlerfreieren Ablauf in der Gesamtplanung eines Hauses, egal in welcher Ausführung dieses später erstellt wird. Wenn diese Dateiformate verwendet werden, können sie eingelesen und anhand der Punkte oder Linien direkt gemessen oder konstruiert werden – es müssen keine Hilfsgeometrien im Vorfeld erstellen werden. Es können außerdem selbst konstruierte Bauwerke, Bauteile oder Ansichten für andere Gewerke exportiert werden, sodass auch sie diesen Vorteil nutzen können.
Wie weit sollen oder können Holzrahmenbauwände vorgeplant und vorelementiert werden? Mit dieser Frage ging es weiter zum nächste Thema, dem Erstellen und Belegen von Holzrahmenbauwänden. Zu Beginn wurden Wandausführungen, also die Wandaufbauten, festgelegt. Diese dienen später bei der Materialbelegung dazu, dass Bauteile direkt in eine gewisse vorgegebene Ebene eingeplant werden können, ohne zu überlegen ob diese in der Tiefe verschoben werden müssen. Zusammenfassend können Hölzer oder Plattenwerkstoffen so schnell eingegeben werden.
Die Wandscheiben wurden als nächstes um Fenstern, Türen und Kombielemente wie Steckdosen oder Sanitärinstallationen erweitert. Durch diese Positionierungen konnten dann auch die Hölzer eingegeben werden – Schwellen, Rähm, Pfosten und Riegel, abschließend dann die Belegung der Platten wie OSB oder Holzweichfaser.
Inhaltlich wurde die Holzrahmenbauwand nach der Belegung der Materialien durch die Schwerpunktsberechnung und das Einlesen einer Krantraverse, die die Aufhängepunkte korrekt einplant, ergänzt. Somit werden Wände bei der Montage auch sicher und ausgerichtet angehängt.
Das letzte Thema des Tages war die Schleppgaube. Das Profil des Hauptdachs wurde mit dem Profil der Gaube eingegeben. Die Eingabemaske und die zeitgleiche visuelle Darstellung des Gesamtprofils machen diesen Vorgang einfach verständlich. In einem Bauwerk konnten dann die Profile eingelesen werden und die Gaube konstruktiv geplant werden.
Durch eine durchgehende Planung des Projekts in 3D kann der Bauherrschaft sogar eine Visualisierung gegeben werden, in der mit Hilfe einer VR-Brille das Eigenheim schon im Voraus „live“ erlebbar wird.
Die heutige Technik setzt keine Grenzen mehr und lässt eine umfassende Vorausplanung zu. Es ist jedoch wichtig die Neuerungen in den Software Updates nicht zu verpassen und kontinuierlich damit zu arbeiten. Denn Stillstand ist Rückschritt.