Um überhaupt am Landeswettbewerb teilnehmen zu dürfen, mussten sich alle Teilnehmer in einem vorigen Kammerwettbewerb ebenso mit ihren anderen Kontrahenten messen. Durch das KO-System wird der Kammersieger ermittelt.
Und so ist es auch beim Landeswettbewerb nur der Sieger darf zur Deutschen Meisterschaft fahren und sich hier den anderen 15 Bundesländer, in einem 3-tägigen Wettbewerb, stellen. Größtes Ziel ist natürlich die Aufnahme in die Zimmerer-Nationalmannschaft.
Der Wettbewerb startete um 7.30 Uhr mit dem Studieren der ausgeteilten Aufgabe. Alle Teilnehmer mussten in einer Zeitvorgabe von 8 Std. ein Dachstuhlmodell herstellen, in dem ein Kehlsparren mit verkanteten Hölzern beinhaltet war.
Die 12 herzustellenden Hölzer mussten nun als erstes auf einer Aufrissplatte im Maßstab 1:1 aufgerissen werden. Die Kunst hierbei war, seinen Aufriss so übersichtlich wie nur möglich zu gestalten. Denn wer hier schon unstrukturiert arbeitet hat im Anschluss beim Hölzer anreißen eventuell ein Problem, da man nicht mehr weiß, welche Linien überhaupt relevant sind. Bei einer solch komplexen Aufgabe kann das ganz schön wild ausehen.
Nach ca. 3 Stunden begann der erste Teilnehmer mit dem Holzanriss. Diesen konnte er so zügig umsetzen, dass er noch vor der Mittagspause begann auszuarbeiten. Dies durfte er aber erst nachdem der Holzanriss kontrolliert wurde. Der Aufriss musste dann zur Bewertung abgegeben werden – somit gab es kein zurück.
Nun wurde es in der Werkstatt einfach lauter und die anderen Teilnehmer mussten nachziehen, was sie auch taten.
Nach der Mittagspause stemmten, sägten und hobelten alle Teilnehmer und konnten somit den zuschauenden Auszubildenden einen Eindruck in die Welt der Leistungswettbewerbe geben.
Der Schnellste begann dann gegen 15 Uhr mit dem Zusammenbauen der Einzelteile – nun wurde es spannend. Ist alles richtig konstruiert und ausgearbeitet worden? Stimmen alle Maße? Yes, das erste Modell stand ca. eine ¾ Stunde vor Ende da. Doch was machen die anderen Teilnehmer? Der Schweiß floss und die Spannung stieg. Genau nach 8 Stunden konnte der Prüfungsausschuss den Wettbewerb beenden und konnte bei allen Teilnehmern ein fast fertiges Modell begutachten. Eine tolle Leistung bis hier her von allen Wettkämpfern.
Nun begann der Prüfungsausschuss (Jochen Ströhle, Jürgen Lutz und Stephan Hielscher) mit der Bewertung am Modell. Fugenpassung, Maße am Modell und der optische Eindruck waren gefragt. Auf Grundlage einer festgelegten und ziemlich strengen Bewertungsskala wurden Punkte gegeben oder auch abgezogen.
Nach ca. einer Stunde standen die einzelnen Platzierungen fest. Die ersten 3 Plätze wurden wie folgt vergeben:
1. Platz: Andreas Beck aus Dornstadt – HWK Ulm – Bückle Holzbau GmbH & Co.KG
2. Platz: Vincent Lehmann aus Oberharmersbach – HWK Freiburg – Zimmerei-Holzbautechnologie Thomas Lehmann, Oberharmersbach
3. Platz: Jonathan Bächle aus Weilheim – HWK Konstanz – Zimmerei Stüber GmbH, Weilheim
Andreas Beck wird nun als Landessieger von Baden-Württemberg im November zum Bundesleistungswettbewerb eingeladen.
Damit er an diesem 3-tägigen Wettbewerb ein weitreichendes Knowhow an den Tag legen kann werden vorab wiederum alle Landessieger zu einem 1-wöchigen Training eingeladen.
An dieser Stelle soll auch ein DANKESCHÖN an all diejenigen gehen, die für das sehr gute Gelingen des Wettbewerbs beigetragen haben. Ein besonderer Dank geht an die Firma Layer Großhandel, welche für die ersten drei Plätze am Kammerwettbewerb, wie auch jetzt beim Landeswettbewerb, tolle Preise gesponsert hat! Es ist toll, dass die Firma Layer Großhandel die jungen Talente so motiviert und den Wettbewerb unterstützt!
Wir sind sehr stolz, solch junge Talente in unserem Handwerk zu haben und wünschen Andreas Beck viel Erfolg bei der deutschen Meisterschaft der Zimmerer in Berlin.