Es war ein beeindruckendes Bild auf dem Marktplatz in Biberach: Rund 450 Gäste, viele davon in der Zimmerer-Kluft, waren am Freitag, den 27. September 2019 nach Biberach gekommen, um dort gemeinsam die Eröffnung des Landesholzbautages zu feiern. Höhepunkt des Vormittags war der Auftritt der Baden-Württembergischen Wirtschaftsministerin Frau Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. Eine flammende Rede für das Bauen mit Holz brachte ihr großen Beifall bei dem Publikum ein.
Die Zimmerer-Innung Biberach, und die Kollegen vom Bildungszentrum hatten auf dem Marktplatz alles bestens vorbereitet und die Gäste wurden mit einem zünftigen Vesper begrüßt. Am Rande des Marktplatzes hatten mittlerweile Auszubildende die hölzerne Da Vinci-Brücke aufgebaut – und alles wartete gebannt auf die Ministerin. Die kam gleichfalls pünktlich nach Biberach, wurde von Präsident Schlosser und Hauptgeschäftsführer Schäfer willkommen geheißt – und setzte sich anschließend ganz furchtlos in den bereitstehenden Elektro-BMW. In gewohnt lässiger Manier chauffierte der Leiter der Bildungseinrichtung Holzbau, Markus Weitzmann, die Ministerin über die Brücke. Nach einem ausgiebigen Foto-Shooting betrat dann Frau Dr. Hoffmeister-Kraut die Bühne und hielt eine informative und kurzweilige Ansprache über die (bau-)wirtschaftliche Situation in Baden-Württemberg und dem immer stärker werdenden Anteil des Bauens mit Holz.
Auch Christian Kuhlmann, Baubürgermeister der Stadt Biberach, ließ es sich nicht nehmen, bei seinem Grußwort auf die Rolle des Holzbaus in der Region einzugehen. So würde unter anderem ein Biberacher Fachwerkhaus aus dem Jahr 1319 mit zu den ältesten Holzbauten in ganz Deutschland gehören!
Zum Schluss des Vormittags begrüßte dann Obermeister Max Steigitzer im Namen der Zimmerer-Innung Biberach alle Anwesenden und berichtete, dass die Innung bereits auf ein einhundertjähriges Jubiläum blicken könne – und man sich deshalb sehr darüber freue, dass der diesjährige Landesholzbautag hier im Oberschwäbischen ausgerichtet würde.
Das weitere Programm fand am Nachmittag im benachbarten Eberhardzell-Kappel statt. Dort hat die Familie Schneider in über 100 Jahren ein beeindruckendes Holzwerk aufgebaut, das heutzutage mit rund 400 Mitarbeitern ein europaweit agierendes mittelständisches Unternehmen darstellt. Am Standort Eberhardzell und einer Niederlassung in der Schweiz werden alle statisch belasteten Holzprodukte wie Brettschichtholz, Brettsperrholz, DUO-TRIO-Balken, DUO-Wandholz, Lamellen-Rippenholz, KVH und BSH-Deckenelemente sowie druckfeste und flexible Holzfaser-Dämmstoffe für den modernen Holz- und Passivhausbau gefertigt. Bei einer gut organisierten Betriebsführung erhielten die Besucher einen informativen Eindruck über die Produktion der einzelnen Holzwerkstoffe.
Zum Ausklang dieses Abends fuhr man dann wieder mit Bussen nach Biberach – diesmal in die altehrwürdige Gigelberghalle. Bevor dort das Buffet eröffnet wurde, nahm Präsident Josef Schlosser noch eine ehrenvolle Würdigung vor. Dem langjährigen Dozenten im Kompetenzzentrum und jetzigen Vertretungsprofessor an der Hochschule Biberach, Gerhard Lutz, wurde die GOLDENE EHRENNADEL des Landesverbandes verliehen. In seiner Laudatio ging Präsident Schlosser auf das persönliche Engagement des studierten Diplom-Ingenieurs ein, der sich seit vielen für eine stetige Entwicklung im Holzbau einsetzt und sein Wissen gerne an Studierende und Interessierte weitergibt. Gerhard Lutz bedankte sich mit den Worten, dass es für ihn ein Geschenk sei, sich mit neugierigen jungen Menschen über das innovative Bauen mit Holz zu unterhalten – "deshalb hätten eigentlich diese interessierten jungen Menschen solch eine Ehrennadel verdient".
Zum Abschluss des diesjährigen Landesholzbautages öffnete am Samstagvormittag das Bildungszentrum Holzbau noch seine Pforten. Leiter Markus Weitzmann und sein gesamtes Team hatten beide Häuser (Kompetenzzentrum und Ausbildungszentrum) hergerichtet, um die Besucher über das aktuelle Aus- und Weiterbildungsangebot zu informieren.
Der Landesholzbautag 2019 endete am frühen Nachmittag. Präsident Schlosser, HGF Schäfer und die Mitarbeiter von der Geschäftsstelle und vom Bildungszentrum verabschiedeten die letzten Gäste.