Neben der Fortbildung zum „Geprüften Restaurator im Zimmerer-Handwerk“ (Meisterebene) bildet der Lehrgang „Zimmerer für Restaurierungsarbeiten“ (Gesellenebene) eine traditionsreiche Säule im Bereich der Restaurierung im Bildungszentrum Holzbau in Biberach.
Der aktuelle Lehrgang mit 11 engagierten Teilnehmern befindet sich auf der Zielgeraden. Im Fortbildungskurs werden vielfältige Aufgaben bei der verantwortungsvollen und fachgerechten Restaurierung historischer Gebäude geprobt und geschult, alte Arbeitstechniken erlernt und der Einsatz von Handwerkzeug und Maschinen geübt.
Eine echte Herausforderung stellt hier die Mischung aus theoretischem Wissen in Baustilkunde, historischer Konstruktionslehre, Bauphysik und auf der anderen Seite höchstem handwerklichem Geschick dar. Komplizierte Schnitzarbeiten sind ebenso wie Freihandzeichnen fester Bestandteil der Fortbildung.
Ziel der Fortbildung ist es, den Mitarbeitern, die mit der Durchführung einer Restaurierung beauftragt werden, das Hintergrundwissen der Restaurierung und deren praktische Umsetzung zu vermitteln.
In vielen kleinen Schritten werden die Teile didaktisch verknüpft und umgesetzt. Demzufolge ein maßgeschneidertes Konzept für diejenigen, die die Umsetzung auf der Baustelle abbilden und nicht selten maßgeblich den Erfolg der geplanten Maßnahmen vor Ort beeinflussen.
Die im Lehrgang erlernten Fähigkeiten bilden ein stabiles Fundament für die Praxis auf der Restaurierungsbaustelle. Sie eröffnen den Absolventen eine umfassendere und andere Sicht auf die zu erledigenden Arbeiten im historischen Bestand unserer Dörfer und Städte. Des Weiteren soll auch die Sensibilität für das Objekt und die Wertschätzung unseres Kulturerbes erhöht, die Akzeptanz des Handwerkes gestärkt und nicht zuletzt ein Zugang zu diesem wichtigen Marktsegment ermöglicht werden.
Nach erfolgreicher Abschlussprüfung vor dem Prüfungsausschuss der Handwerkskammer Ulm können die Absolventen ihr Wissen in ihren Betrieben umsetzen und eigenständig Verantwortung übernehmen, um den Firmeninhaber zu entlasten und das zu bewahren, was unsere Vorfahren vor mehreren Hundert Jahren mühsam aufgebaut haben.
Mit Andreas Beck, Jürgen Sauter, Bernhard Otto und Karl-Josef Weber sind gleich vier erfahrene Zimmermeister und Restauratoren aus dem Fachbereich „Restaurierung“ als Referenten aktiv.
Aufgrund umfangreicher Erweiterungsmaßnahmen auf dem Ausbildungsgelände des Bildungszentrums Holzbau musste 2019 das traditionelle Projekthaus zu den Themen „Restaurierung und Lehmbau“ weichen. Die Fachwerkkonstruktion mit handwerklichen Verbindungen sowie Ausfachungen hauptsächlich aus Lehm diente lange Zeit zu Schulungszwecken. Daher entwickelte das Referententeam ein neues Konzept, um weiterhin den Teilnehmenden den Einsatz verschiedener Materialien und Techniken im Rahmen des Schulungskonzeptes praxisnah und methodisch zu vermitteln.
Die erste Etappe ist geschafft, der Rohbau steht! Nachdem bereits im letzten Jahr der Grundstein gelegt wurde, feierte das Bildungszentrum Holzbau am 11. März Richtfest. In einer traditionellen Zeremonie weihten die Beteiligten das neue Projekthaus ein.
Der Richtspruch wurde von Julian Krank, Nathael Kaltenbach und Andreas Beck vorgetragen. Einige neugierige Auszubildende und Polierkurs-Teilnehmer ließen es sich nicht nehmen, das Richtfest nach Ausbildungsende zu verfolgen und die Konstruktion inkl. der Verbindungen sich genauer anzusehen.
Echte Handarbeit im Namen der Denkmalpflege
