Nach der Begrüßung durch Herrn Pietschmann von der Handwerkskammer Ulm und dem Prüfungsausschuss, startete der Landeswettbewerb pünktlich um 7:30 Uhr unter Corona-bedingten Maßgaben. Nachdem die Teilnehmer ihre Aufgabe - ein Winkelbau mit geneigtem Pfettenbock - erhielten und studiert hatten, ging es auf die Aufrissplatte. Jeder musste einen Aufriss von allen benötigten Hölzern im Maßstab 1:1 erstellen, sodass er später davon seine Hölzer abreißen konnte. Ruhig und gelassen konnte man bei jedem sein eigenes System und auch schon eine gewisse Qualität erkennen. Doch anhand diesem kann noch kein Landessieger ausgemacht werden. Nach ca. drei Stunden begann der erste mit dem Anriss seiner Hölzer, wobei hier eines nach einem Computerplan mit dem Alphawinkel anzureißen war. Ein sorgfältiger, übersichtlicher Aufriss ist natürlich eine Grundvoraussetzung, wenn man auch den Anriss innerhalb kürzester Zeit durchführen möchte. Wer nichts beschriftet, tut sich im Nachhinein sehr schwer, vor allem bei einem gestiegenen Prüfungsniveau. Bis zur Mittagspause um 12 Uhr war aber bereits ein erster Teilnehmer mit seinem Holzanriss fertig.
Nach einer sehr guten Stärkung und einer einstündigen Ruhepause im Restaurant des Kompetenzzentrums ging es weiter. Noch 2,5 Stunden waren übrig für das Ausarbeiten der Hölzer und den Zusammenbau des Modells – eine sportliche Leistung. Durch die nun erhöhte Lautstärke gerieten auch die anderen Teilnehmer zunehmend in Zugzwang, zumal auch der Wettbewerb nach der Mittagspause öffentlich war und die Auszubildenden der anwesenden Kurse den Teilnehmer über die Schulter schauen konnten. Eine gewisse Aufregung und Nervosität waren daher deutlich zu spüren.
Nachdem noch etwa eine Stunde übrig war und der allgemeine Fortschritt der Teilnehmer noch nicht so weit war, hatte sich der Prüfungsausschuss spontan für eine geringfügige Verlängerung ausgesprochen. Die zusätzliche Zeit konnten alle Teilnehmer sinnvoll einsetzen und so dafür sorgen, dass letztendlich alle Modelle aufgerichtet werden konnten.
Nachdem die Teilnehmer ihre Arbeitsplätze aufgeräumt und ihr Werkzeug verräumt hatten, begann der Prüfungsausschuss (Jochen Ströhle, Jürgen Lutz und Florian Braun) mit der Bewertung. Bewertet wurden im Voraus bereits die Werkzeugvorhaltung und der Aufriss (Übersicht, Gestaltung und Qualität). Nun wurden noch am Modell die Fugenpassung und Maßhaltigkeit geprüft. Alles was über oder unter 1 Millimeter Abweichung war, sorgte bereits für einen Punktabzug – die Messlatte lag sehr hoch. Weiterhin wurden die Modelle auf den optischen Eindruck bewertet (Wie wurden die Schrauben eingedreht? Wie war die Ausarbeitung?). Nachdem alle Modelle geprüft waren, wurde die Berechnung der Platzierung getätigt. Erste Prognosen zeichneten sich für den Ausschuss schon ab, aber der Schein trügt oftmals. Bei den einzelnen Platzierungen ging es zum Teil sehr knapp her. Nur 0,55 Punkte trennten den ersten vom zweiten Platz. Letztendlich standen der Sieger bzw. alle Platzierungen fest.
In einer schönen Runde, in der nun auch noch weitere Gäste hinzugekommen waren, konnte die Siegerehrung durchgeführt werden. Alle waren gespannt und es konnten die ersten 3 Plätze wie folgt bekannt gegeben werden:
1. Platz: Christoph Moritz Isenmann, Ausbildungsbetrieb: Tobias Isenmann Zimmermeister e. K. in Lahr, HK Freiburg
2. Platz: Jonathan Danner, Ausbildungsbetrieb: Bernd Cmelik in Oberndorf am Neckar, HK Konstanz
3. Platz: Elias Hildebrand, Ausbildungsbetrieb: Weizenegger GmbH in Bad Wurzach, HK Ulm
Herr Pietschmann würdigte die starke Leistung und überreichte jedem Teilnehmer eine Urkunde. Weiterhin konnten den ersten drei Platzierten Sachpreise, die durch unseren langjährigen Sponsor Firma Layer Großhandel GmbH bereitgestellt wurden, überreicht werden. Die Plätze vier bis sechs erhielten Geld- und Sachpreise, die durch die Firma Maschinen-Grupp GmbH gesponsert wurden.
Christoph Moritz erhält nun die Möglichkeit, an einem einwöchigen Training in Biberach sein Wissen zu vertiefen und zu festigen, denn die nächste Hürde, die Deutsche Meisterschaft, verlangt nochmals etwas mehr ab als bisher. Der Wettbewerb wird hier, je nach Aufgabe, 23 - 24 Stunden dauern, die auf drei Tage verteilt sind.
Der Prüfungsausschuss und das Bildungszentrum Biberach wünscht Christoph Moritz viel Glück und alles Gute für die Deutschen Meisterschaften!