Seither wurde der Kurs stetig weiterentwickelt, da im Bildungszentrum Holzbau sehr viel Wert auf Aktualität und Umsetzung der Lehrgangsinhalte in die betriebliche Praxis gelegt wird.
Der Polierkurs bietet jungen, aber auch erfahrenen Mitarbeiter/innen eine hervorragende Möglichkeit ihre berufliche Handlungskompetenz zu erweitern und sich neue Perspektiven zu eröffnen. Innerhalb der Höheren Berufsbildung können sich die Absolventen Wissen für betriebliche Führungsaufgaben sowie für weitere Schlüsselpositionen aneignen und anschließend in den Holzbaubetrieben umsetzen.
Die Bandbreite dieser Fortbildung reicht von den klassischen und modernen zimmererspezifischen Disziplinen über die zeitgemäße Führung von Mitarbeitern bis hin zur professionellen Umsetzung der betrieblichen Organisation. Der Polier ist damit eine der zentralen Schlüsselpositionen in der Bauwirtschaft, daher werden die Absolventen interdisziplinär in Theorie und Praxis ausgebildet. Auch Gewerke übergreifende Kenntnisse werden hierbei nicht vernachlässigt und sind fester Bestandteil des Unterrichtes. Dieses Zusatzwissen ist maßgeblich von Bedeutung, wenn es darum geht, auch die Leistungen von Fremdgewerken einzuschätzen bzw. zu bewerten, um anschließend die eigenen Leistungen vertragsgemäß und mängelfrei auszuführen.
Wie wichtig Bildung respektive Fort- und Weiterbildung ist zeigt sich an der Kursentwicklung und der hohen Motivation der Teilnehmer und deren Holzbaubetriebe. Der Polierkurs wird in Biberach bestens angenommen und die Kurse sind mittlerweile weit im Voraus ausgebucht. Seit 1996 haben insgesamt 499 Teilnehmer/innen den Polierkurs absolviert.
Im Anschluss können sich die Absolventen im Rahmen der modularen Meisterausbildung über Folgekurse im Bildungszentrum Holzbau zum Zimmermeister weiterqualifizieren. Dieses Gesamtmodell wird in der Holzbaubranche als Erfolgsmodell betrachtet und spiegelt gleichzeitig auch die Entwicklung im Holzbau insgesamt wider.
Markus Weitzmann, Leiter Bildungszentrum Holzbau und selbst ehemaliger Teilnehmer des Polierkurses ist zufrieden mit dem Erreichten: „Mit dem Polier wird genau die Schnittstelle besetzt, welche in der täglichen Praxis immer relevanter wird: Ein kompetenter Ansprechpartner auf der Baustelle für den Kunden , andere Gewerke und die eigenen Kollegen gleichermaßen, welcher fachlich und persönlich kompetent und eigenständig Verantwortung übernimmt und dadurch die Chefin/den Chef maßgeblich entlastet.“
Auch Maximilian Schneider, Leiter Fort- und Weiterbildung, sieht im Polierkurs bzw. der modularen Zimmermeisterausbildung ein zukunftsgerechtes, der Nachfrage entsprechendes Angebot für die Holzbaubranche: „Mit der Qualifizierung von Mitarbeitern zum „Geprüfter Polier“ schaffen viele Unternehmen eine mittlere Führungsebene in ihren Betrieben. Diese Mitarbeiter erlangen in den Betrieben einen hohen Stellenwert, sowohl beim Unternehmer wie auch den Kolleginnen und Kollegen. Dadurch lassen sich die Strukturen und Abläufe optimieren, was zu einer größeren Mitarbeiterzufriedenheit führt und gleichzeitig die Chefs entlastet. Themen wie Kommunikation, und Gesundheitsförderung, systematische Mitarbeiter-Qualifizierung, Aufgabenteilung, Gehaltsstrukturen sowie Informationsfluss Büro – Baustelle werden zum festen Bestandteil im Arbeitsalltag der Geprüften Poliere.“
Unsere Arbeitswelt verändert sich rasant und das einmal Gelernte veraltet teils immer schneller. Das System des lebenslangen Lernens ist deshalb bei etlichen Absolventen auch nach dieser Fortbildung zu beobachten. Vom Tagesseminar bis hin zur mehrwöchigen Fort- und Weiterbildung, viele ehemalige Teilnehmenden frischen ihr Fachwissen im Bildungszentrum Holzbau regelmäßig auf und bleiben dadurch am Ball.