108 Teilnehmer konnten am 10. Juni 2016 im Rahmen einer Abschlussfeier im Bildungszentrum Holzbau in Biberach ihre Zeugnisse und Preise entgegennehmen: „Lernen ist wie Rudern gegen den Strom: Wenn man aufhört, treibt man zurück“
Ab 14:30 Uhr hieß es im Bildungszentrum Holzbau in Biberach HERZLICH WILLKOMMEN zur Abschlussfeier der Absolventen der Fort- und Weiterbildungskurse:
• Vorarbeiter im Zimmererhandwerk (16 Teilnehmer)
• Geprüfter Polier (20 Teilnehmer)
• Brückenkurs zum Meister (20 Teilnehmer)
• Polierkurs für Studierende (8 Teilnehmer)
• Meisterkurs für Studierende (8 Teilnehmer)
• Gebäudeenergieberater (7 Teilnehmer)
• Zimmerer für Restaurierungsarbeiten (12 Teilnehmer)
• Restauratoren (17 Teilnehmer)
Der Leiter des Bildungszentrums Holzbau, Markus Weitzmann, begrüßte die große Anzahl der Gäste aus Nah und Fern aufs Herzlichste und betonte, dass die besonderen Ehrengäste an diesem Tag selbstverständlich die Teilnehmer der verschiedenen Kurse sind, die über einen langen Zeitraum eine hohe Lernbereitschaft und Leidenschaft für Ihr Handwerk zeigten.
Ein besonderer Dank richtete Weitzmann an alle Referenten, Organisatoren und das gesamte Biberacher Team, ohne deren tatkräftigen Einsatz und Engagement dies nicht in dieser hohen Qualität zu gewährleisten wäre. Auf humorvolle und unterhaltsame Weise rechnete Markus Weitzmann den Gästen vor, wie viele Stunden Unterricht von den Teilnehmern in den vergangenen Wochen und Monaten zu leisten waren: Insgesamt kamen in diesem Zeitraum 3.500 Unterrichtseinheiten zusammen, umgerechnet auf die Anzahl der Teilnehmer sind das zusammen 57.530 Unterrichtseinheiten – eine beachtliche Zahl! Markus Weitzmann betonte die Wichtigkeit, sein Wissen kontinuierlich zu erweitern und anzuwenden.
Thomas Schäfer, Geschäftsführer des Gemeinnützigen Berufsförderungswerks des Baden-Württembergischen Zimmerer und Holzbaugewerbes beglückwünschte in seiner Begrüßungsrede ebenfalls zuerst die Teilnehmer zu den erfolgreich absolvierten Kursen. Das Zimmererhandwerk beschrieb Thomas Schäfer als das innovativste Handwerk im Baugewerbe und wies auf die rapide und enorme Entwicklung und den Fortschritt in den vergangenen Jahrzehnten hin. Hier mitzuhalten lasse sich nur durch konsequentes Weiter- und Dazulernen bewältigen.
Der Vorsitzende des Restauratorenverbandes, Jürgen Lauffer, begab sich auf eine kleine Zeitreise von 2002-2016 und erinnerte an die Anfänge der Restauratorenkurse und beschrieb die Entwicklung als einen „Strauß an Weiterbildungskursen, der ständig erweitert wurde“. Eine besondere Ehrung verdienen laut Lauffer die Referenten Peter Forster - Referent der ersten Stunde und Herr Necker – Mitbegründer des Verbandes der Restauratoren.
Die Hochschule Biberach als Kooperationspartner des Bildungszentrums Holzbau war vertreten durch die Professoren Prof. Dr.-Ing. Schäfer (Studiendekan) und Vertr. Prof. Dipl. Ing. Gerhard Lutz: Professor Schäfer betonte, wie wertvoll die Praxiserfahrungen für die Hochschule sind, die die Studierenden des dualen Ausbildungsganges Holzbau Projektmanagement Biberacher Modell mitbringen. Und Professor Lutz beschrieb den Weg des dualen Studienganges Holzbau Projektmanagement: Im Jahre 2008 erhielt er einen besonderen Auftrag: Der Holzbau benötige für seine zukünftigen Aufgaben Führungskräfte, die nicht nur handwerklich, sondern auch akademisch ausgebildet sind. „Es mussten viele dicke Bretter gebohrt, Holzbrücken gebaut und Treppen bestiegen werden“ so Lutz, aber im Jahr 2010 konnten dann die ersten 16 jungen Männer und eine Frau in Biberach begrüßt werden, mit dem Ziel, Zimmerer und Holzbau-Projektmanager zu werden. Der Grundstein war gelegt für einen Bildungsweg, der zwischenzeitlich als Best Praxis Beispiel in der Bildungslandschaft Deutschland gilt – das BIBERACHER MODELL. “
Musikalisch umrahmt und aufgelockert wurden die Ansprachen von Damian Woltinski am Piano. Eigentlich Statiker und Bachelor in Architektur zeigte er bei der Abschlussfeier seine Fähigkeiten als erstklassiger Hobbymusiker.
Im Anschluss an die Zeugnis- und Preisüberreichungen bedankten sich einige der Kursteilnehmer mit ihren Grußworten: Oliver Pfeiffer (Geprüfter Polier) meinte schmunzelnd, dass er und seine Kurskollegen nicht nur an enormem Wissen zugenommen haben, sondern durchschnittlich auch 6,5 kg mehr an Körpergewicht.
Kursteilnehmer Eric Hermann (Brückenkurs): „Es ist ein riesen Schritt bis zum Meister, wir haben viel geschwitzt zusammen“. Sein besonderer Dank ging an den Kursleiter Maximilian Schneider, der auch unter größtem Organisationsdruck stets einen kühlen Kopf bewahrt habe und immer eine Lösung parat hatte, auch wenn der Unterricht mal wegen Platzmangel spontan ins Foyer des Kompetenzzentrums verlegt werden musste.
Uwe Walzenbach (Gebäudeenergieberater) ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, im Namen aller Kursteilnehmer seinen Dank auszusprechen für die hervorragende Betreuung und Begleitung durch das Biberacher Team. Herr Walzenbach bedankte sich auch speziell für das neu gewonnene Wissen und meinte mit einem Lächeln: „Nun können wir die Welt retten“.
Den Abschluss der Grußworte der Absolventen machte Günther Kaufmann (Restauratoren), der die Restauratoren als „Könige der Zimmerer“ bezeichnete. „Man neigt zur Überheblichkeit und denkt, dass man alles weiß, wurde aber schnell eines Besseren belehrt“, so das Resümée von Herrn Kaufmann. Günther Kaufmann bezeichnete die Zeit als anstrengend, aber lohnend und man war Teil einer lern- und wissbegierigen Klasse. Und so beendete Günther Kaufmann seine Ansprache mit der Weisheit: Was wir wissen ist ein Tropfen, was wir nicht wissen ein Ozean.
Ausbildungsmeister im Zimmerer Ausbildungszentrum, Andreas Beck, absolvierte ebenfalls den Fortbildungskurs zum Restaurator und überraschte seine Kurskollegen und die Referenten mit einem Geschenk der ganz besonderen Art. In seiner Freizeit fertigte er für jeden ein Wappen, hergestellt aus unterschiedlichen Holzarten, die durch ihre unterschiedlichen Eigenschaften und Strukturen die verschiedenen Charaktere der Referenten und Kurskollegen widerspiegeln sollten.
Ein weiteres Highlight der diesjährigen Abschlussfeier bildete ohne Zweifel die offizielle Ernennung zum WorldSkills Leistungszentrum:
Geschäftsführer von WorldSkills Germany, Hubert Romer, schilderte auf eindrucksvolle Weise den langen Weg und die Hürden, die das Bildungszentrum Holzbau in Biberach zu durchlaufen hatte, um zum Leistungszentrum ernannt werden zu können. WorldSkills Germany ist Botschafter für den Standort Deutschland und fördert und unterstützt nationale und internationale Wettbewerbe nicht-akademischer Berufe. Die Wettbewerbe sind Impulsgeber für die Berufsbildung, wirtschaftliche Kontakte und Plattform zur Präsentation neuer Entwicklungen. Sie zeigen jungen Menschen frühzeitig Chancen auf und motivieren zu Bestleistungen in der Ausbildung. Hubert Romer bezeichnete die Teilnehmer der Nationalmannschaften als Athleten im Handwerk und Vorbilder für ihren Berufsstand.
Das Schlusswort übernahm der Leiter des Bildungszentrums Holzbau, Markus Weitzmann: Er bedankte sich aufs Herzlichste bei allen Teilnehmern, Referenten, seinem Team im Ausbildungsbereich und im Bereich der Fort- und Weiterbildung, allen Mitarbeitern vor und hinter den Kulissen, allen Ehrengästen und Rednern für das erfolgreich abgeschlossene Kursjahr und das geleistete Engagement, sowie im Besonderen Herrn Hubert Romer für die Überreichung der Ernennungsurkunde zum WorldSkills Leistungszentrum.
Und während die Gäste sich am leckeren Buffet im Restaurantbereich stärkten und sich mit Kollegen und Freunden unterhielten, arbeitete das Team vom Kompetenzzentrum im Hintergrund bereits wieder auf Hochtouren, um die große Seminarwerkstatt für das Abendprogramm herzurichten.
Um 18:30 Uhr hieß es dann Vorhang auf und herzlich Willkommen zur Abendveranstaltung mit Comedy und Tanz. Kabarettist Xaver Scheifele unterhielt die Gäste auf urschwäbische und deftige Art. Auf unterhaltsame Art führt Scheifele mit der Erzählung von Alltagssituationen so ganz nebenher ein in Dialekt und Denke der Oberschwaben und dabei boten sich tiefgründige Einblicke in die Schwabenseele.
Nach dem ersten Teil des Programmes konnten die Gäste am Schlemmerbuffet mit Spanferkel, Bier vom Fass und leckeren Weinen ihren Gaumen verwöhnen.
Auch im zweiten Teil ging es heftig, derb in schwäbischer Mundart weiter und so mancher Teilnehmer dürfte seine Schwierigkeiten gehabt haben, alles zu verstehen, was jedoch der Stimmung und guten Laune keinesfalls schadete.
Den krönenden Abschluss der Abendveranstaltung bildete die Jazztanzgruppe aus Äpfingen, die eine schwungvolle Choreographie aus Kraft und Sportlichkeit zeigte. Markus Weitzmann bedankte sich bei den Damen mit der Überreichung einer Rose an jede Tänzerin und ließ es sich nicht nehmen, zu zeigen, dass er nicht nur rhetorisch und fachlich top fit ist, sondern auch sportlich einiges zu bieten hat und vollführte vor dem staunenden Publikum einen ‚fast‘ perfekten Handstand. Unter tosendem Applaus verabschiedete Markus Weitzmann den Kabarettisten Xaver Scheifele und die Tanzgruppe Maniac aus Äpfingen und bedankte sich für den gelungenen Abend. Allen Gästen sagte er DANKE für ihr Kommen und Mitfeiern und wünschte allen eine sichere Heimreise.